Lysin

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Lysin (2,6-Diaminohexansäure) gehört zu den 20 proteinogenen (eiweißbildenden) Aminosäuren, die für die Verwendung bei der Proteinbiosynthese im Grundstoffwechsel der Organismen durch ein Basentriplett der RNA codiert wird.


Strukturformel der Aminosäure
Bild:Lysin.jpg
Allgemeines
Name Lysin
Abkürzung Lys
K
Restname Lysyl-
essentiell ja
Summenformel C6H14N2O2
Andere Namen --
Kurzbeschreibung weißes Pulver
CAS-Nummer 39665-12-8
Sicherheitshinweise
- keine Gefährdungsklasse -
R- und S-Sätze|| --
Handhabung keine besonderen Anforderungen
Lagerung Dicht verschlossen. Trocken. +2 °C bis +8 °C.
MAK|| -- ml/m3
LD50 (Ratte) -- mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand|| fest
Farbe|| farblos
Dichte|| -- g/cm3
Molmasse|| 164,21 g/mol
Schmelzpunkt|| 225 °C
Siedepunkt|| -- °C
Dampfdruck|| -- hPa
Weitere Eigenschaften
Seitenkette|| basisch
isoelektrischer Punkt|| 9,6
Löslichkeit|| 300 g/l (in Wasser bei 20 °C)
Gut löslich in Wasser
Schlecht löslich in
Unlöslich in

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.


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Eigenschaften

Gemeinsam mit Arginin und Histidin gehört Lysin in die Gruppe der basischen Aminosäuren oder Hexonbasen. Diese besitzen eine basische Gruppe, im Fall des Lysin eine freie Aminogruppe in der Seitenkette, durch die sie als Lauge reagieren. Die Ladung des Lysin ist pH-abhängig (pK-Wert: ~ 10).

Vorkommen

Lysin gehört für den Menschen zu den essentiellen Aminosäuren, es kann im Organismus nicht selbst hergestellt werden und muss deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Dabei benötigt ein erwachsener Mensch etwa 1–1,5 g Lysin pro Tag. Besonders viel Lysin enthält Fisch.

Synthese


Funktionen

Lysin ist einer der Aminosäuren, die bevorzugt postsynthetisch modifiziert werden. Dabei kann die Ladung erhalten bleiben (mono- und di-Methylierung) oder verschwinden (Acetylierung). Im Kollagen wurde ein modifiziertes Lysin gefunden, das Hydroxylysin mit einer OH-Gruppe in der Seitenkette. Dieses erlaubt die nachfolgende O-Glycosylierung in endoplasmatischen Retikulum und Golgi-Apparat und bestimmt damit die Packungsdichte dieses wichtigen Faserproteins.

Beim Abbau des Lysin (Eiweißfäule) entsteht über Pipecolinsäure das Leichengift Kadaverin (Pentamethylendiamin)

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